Seit die Bären in Dehland internationale Zeitungen
lasen, fühlten sie sich zwar besser informiert
als vorher, aber auch gleichzeitig unwohl. Sie wußten
jetzt täglich etwas über Ereignisse – fast
– überall in der Welt, aber sie konnten nicht
beurteilen, ob das Dargestellte auch stimmte. Vielleicht
logen die Journalisten ja?
Deshalb beschlossen sie, daß zumindest einer von
ihnen eine Auslandsreise machen sollte.
Natürlich drängelte Kulle sich vor: Er wies
auf seine Wandererfahrungen -vgl. „Die Lehre“ –
und seine wissenschaftlichen Verdienste – vgl. „Kulles
Doktorarbeit“ und „Kulles Habilitationsschrift“ – hin, aber
die Bären lehnten ihn höflich, wenn auch
deutlich ab. Sie wünschten sich jemanden, der
beobachtete und nicht gleich interpretierte. Ihre Wahl
fiel auf Bärdel.
Bärdel aber winkte ab.
„Vielen Dank für den Brombeerblätterkranz.
Aber so etwas ist viel zu teuer. Unser Geld brauchen
wir für andere Dinge.“
Bärdel verstand zunächst nicht, warum der
versammelte Stamm als Reaktion auf seine Ablehnung
freundlich grinste, aber eine alte Bärin löste
das Rätsel.
„Das Problem der Finanzierung ist gelöst.
Du hast nämlich gewonnen. Herzlichen Glückwunsch
zur Teilnahme an einer Marlboro-Erlebnisreise!“
Mit diesen Worten drückte sie Bärdel einen
Prospekt in die Hand.
„Ein junges Abenteurerteam – Raften – Mountanbiking
– Klettern – Trecking…“
Bärdel murmelte die wesentlichen Stichworte vor
sich hin, bevor er die Broschüre unmutig wegwarf.
„Ihr erwartet von mir doch nicht, daß ich
solchen Quatsch mitmache?“
„Natürlich nicht“, beruhigte ihn die
Bärin. „Aber der Gewinn dieser merkwürdigen
Erlebnisreise dürfte deine hauptsächlichen
Kosten decken, zum Beispiel den Flug nach Amerika und
zurück. Sobald du dort bist, kannst du dich auf
bärische Weise selbständig machen. Jedenfalls
dachten wir uns das so.“
„Und dann?“ fragte Bärdel.
„Dann nimmst du mit den amerikanischen Bären
Kontakt auf, und dann werden wir sehen, was wir lernen
können.“
Bärdel sah seiner Frau tief in die Augen.
„Tumu?“
„Geht schon in Ordnung“, sagte Tumu. „Die
Reise dauert ja nur drei Wochen.“
„Gut!“ nickte Bärdel. „Ich mach’s.“
Die zehn Tage, die ihm bis zum Antritt der Reise verblieben,
versuchte Bärdel zu nutzen: Er wollte sich über
die amerikanischen Bären informieren. Aber die
Literatur gab da wenig her; allerdings stolperte er
häufig über einen Namen: Smokey the bear.
THE bear? DER Bär?
Das war offenbar eine bedeutende Persönlichkeit.
Er würde versuchen, diesen Bären zu treffen.
Das Marlboro-Abenteurerteam, in das Bärdel auf
diese Weise geriet, bestand aus zwanzig jungen Menschenleuten,
die ihrem Erlebnisdrang zunächst dadurch Ausdruck
verliehen, daß sie auf dem Flug nach Amerika
im Halbstundentakt Bierdosen leerten. Ein Flug von
Frankfurt nach Phoenix in Arizona dauert an die elf
Stunden. Die wachsende sogenannte Fröhlichkeit
der sogenannten Abenteurer zeigte sich darin, daß
Bärdel beständig jemand kräftig auf
die Schultern haute und ihm dabei erklärte, angesichts
seiner kräftigen Figur sei er bestimmt Freeclimber.
Schon nach drei Stunden hatte Bärdel die Nase voll,
aber es sollte noch schlimmer kommen.
Phoenix mitten im Juli entpuppte sich als feuchtheiße,
stinkende Monsteragglomeration. Bärdel hätte
sich am liebsten sein Fell ausgezogen, wenn er nur
gekonnt hätte. Was die äußeren Umstände
anging, wurde der Aufenthalt aber bald wenigstens ein
bißchen erträglicher: Marlboro hatte für
vermutlich teures Geld komfortable Hotelzimmer mit
Air condition vorgebucht. Leider aber gab es keine
Einzelzimmer. Bärdel mußte sich ein Doppelbett
mit einem jungen Mann teilen, der Bierdunst um sich
verbreitete, dauernd kicherte und ständig vor
sich hin lallte:“Mein Gott, hast du viele Haare!“
Das reichte. Bärdel machte sich selbständig.
Auf Futter konnte er eine Zeitlang verzichten, aber
etwas zu trinken würde er brauchen. Suchend schaute
er sich um. Wasser gab es am Waschbecken, aber wie
sollte er es transportieren? Zufällig fiel sein
Blick auf den Camelback seines Zimmergenossen – das
war genau das Richtige! Moralische Skrupel schob er
beiseite: Natürlich war das, was er vorhatte,
ein Eigentumsdelikt, aber jeder Bärenrichter hätte
geurteilt, daß es sich hierbei lediglich um Mundraub
handelte. Er füllte den Trinkrucksack und machte
sich davon.
Nach einem langen Marsch durch den schwülwarmen
Großstadtdschungel stand er in der Wüste.
Wüste mit allem, was dazugehört. Kein Wasser.
Dürre Büsche. Und Kakteen satt.
„Was soll ich bloß hier?“ fragte er
sich. „Ein Platz für Bären ist das nicht
gerade! Und ausgerechnet hier soll Smokey wohnen?“
Aber pflichtbewußt erinnerte Bärdel sich
an seinen Auftrag.
„Na gut, ich werde es wenigstens versuchen!“
Und er trottete los. Vorsichtshalber blieb er auf der
Straße, denn er hatte zu recht großen Respekt
vor Kakteenstacheln.
Schon nach 35 Minuten passierte das Aufregende: Er grüßte
ihn! Smokey the Bear! Zwar teilte er Bärdel nur
mit, daß er Waldbrände verhüten solle
und daß wegen der anhaltenden Dürre die
Feuergefahr heute extrem hoch sei, aber ihm war vollkommen
klar: Das war keine spezielle Botschaft an ihn, sondern
an die Masse der dummen Menschen: „Schmeißt
keine Kippen aus dem Auto!“ Eigentlich war die
Nachricht ja auch bescheuert: Waldbrände verhüten,
und das in der Wüste! Wo gab es hier denn Wald?
Hinter dieser vordergründigen Mitteilung aber
erkannte er den wahren Sinn: „Bär sucht Bär!“
Bärdels Stimmung wandelte sich jäh, und in
ihm jubelte es: Amerika, Land der unbegrenzten Möglichkeiten!
Wie schön bist du! Sogar Kontaktanzeigen von Bär
zu Bär hast du in deinem Programm!
Augenscheinlich hatte er die Wüste völlig
falsch eingeschätzt. Hier gab es nicht nur Kakteen,
sondern auch Artgenossen, die zudem noch über
subtile Kommunikationsfähigkeiten verfügten.
Dieser Intelligenz mußte er sich gewachsen zeigen.
Aber wie?
Wie und wo sollte er Smokey treffen? Einfach stehenbleiben
und hoffen, daß er vorbeikam? Hier schien niemand
vorbeizukommen, jedenfalls nicht jetzt in der Nacht.
An der nächsten Tankstelle fragen: „Haben
Sie vielleicht Smokey gesehen?“ Das war vermutlich
zu gefährlich – in den USA gab es bestimmt auch
psychiatrische Kliniken für Bären, die sich
nach Bären erkundigten. Also mußte er auf
eigene Faust weitersuchen. warten und die Augen offenhalten.
Er wanderte den ganzen Tag lang und traf unterwegs nur
eine Klapperschlange und einen Skorpion. Beide wußten
nichts von Smokey. Sie schienen ihn überhaupt
nicht zu kennen. Abends landete er auf einem Rastplatz.
Die Amerikaner sind saubere Leute, und für die
Riesenmengen Müll, die sie produzieren, haben
sie überall Abfallkörbe aufgestellt. Normalerweise
jedenfalls. Hier allerdings hatten sie die Mülleimer
aufgehängt, und das auch noch schräg. Ein
schwerer Deckel verschloß jeden einzelnen. Bärdel
kombinierte und schloß messerscharf: Das war
eindeutig eine anti-bärische Maßnahme. Seine
Artgenossen sollten keine Chance haben, die süßen
Colareste aus den Dosen der Menschen zu schlürfen.
Die Chancen, Smokey oder zumindest irgendeinen Bären
hier zu treffen, standen gut.
Bärdel machte ich es sich nach Maßgabe der
Wüstenmöglichkeiten bequem und wartete auf
die Nacht.
Kurz nach Einbruch der Dunkelheit wurde der Rastplatz
lebendig. Krallen scharrten schrill auf dem Blech der
Müllcontainer, und Deckel rollten polternd herunter.
In Bärdel keimte Hoffnung. Als er sich das Ganze
von nahem besah, mußte er allerdings feststellen,
daß nicht Bären dafür verantwortlich
waren. Was er zu Gesicht bekam, war eine Horde von
Waschbären.
Natürlich hatte Bärdel noch nie Waschbären
zu Gesicht bekommen, aber er hatte einiges über
sie gelesen. Der Literatur zufolge sindWaschbären,
abgesehen von den meisten Menschen, die unangenehmsten
Zeitgenossen, die es gibt. Sie sind ja auch keine Bären.
Nie können sie ernst sein. Wenn man etwas von
ihnen will, wird man auf den Arm genommen. Und dauernd
denken sie nur ans Fressen.
Er hatte aber keine Wahl. Irgend jemand mußte
ihm helfen, und außer ihnen war niemand da.
Nach allen Regeln der Bärenhöflichkeit näherte
er sich dem lärmenden Haufen, stellte sich vor
und fragte, ob ihn jemand zu Smokey bringen könne
oder zumindest wisse, wo er zu finden sei.
Anscheinend hätte er nichts Dümmeres machen
können. Die Waschbären brachen in ein homerisches
Gelächter aus, kugelten kichernd durcheinander
und konnten sich schier nicht wieder fassen.
Bärdel nahm alle seine Geduld zusammen und wartete
– irgendwann mußte ihnen die Lachpuste doch ausgehen.
Nach einer halben Stunde hatten sie sich soweit organisiert,
daß sie im Kreis um ihn herumtanzten und einen
Rundtanz-Singsang anstimmten:
„Smokey ist überall…“
„…also auch hier…“
„…oder irgendwo…“
„…oder nirgendwo…“
„…oder nur im Kopf…“
„…von nem dummen Tropf.“
Sie wurden immer übermütiger und zogen ihren
Kreis immer enger. Der Singsang nahm an Tempo zu.
Bärdel wurde schwindlig, in ihm drehte sich alles,
und auf einmal stand Smokey vor ihm. Verblüffenderweise
war er noch nicht einmal überrascht, allerdings
ein wenig irritiert. Genauso wie auf dem Plakat trug
Smokey einen albernen Hut – der stand ihm gar nicht,
fand Bärdel. Warum setzte er ihn nicht ab, jetzt,
bei einem privaten Treffen?
Smokey grinste freundlich und macht eine einladende
Geste: „Jetzt zeige ich dir mein Reich!“
Bevor Bärdel fragen konnte, wie er das machen wollte,
merkte er, daß er flog. Erklären konnte
er sich das nicht. Beherrschte Smokey die Grundregeln
der Levitation? Träumte er nur? „…oder
irgendwo…oder nirgendwo…oder nur im Kopf…“
summte es in ihm. Egal. Den „dummen Tropf“
blendete er erstmal aus seinem Bewußtsein aus.
Er landete sanft. Noch leicht schwindlig von der Reise
schüttelte er sich, um nüchtern zu werden,
und sah eine Traumlandschaft.
Ein azurblauer See lag inmitten vielfarbiger Hügel.
Das Wasser war klar und durchsichtig, es lud zum Trinken
ein. Die Ausmaße des Gewässers waren von
dem Ort aus, an dem er stand, nicht erkennbar – es
gab zahlreiche Buchten und Wasserzungen. Wald und Buschbewuchs
zog sich die Hänge hinauf, das dunkle Grün
der Pflanzen sprenkelte und verdeckte die Rot- und
Brauntöne der Erde.
Der See selbst war belebt. Hausboote ankerten irgendwo
am Ufer oder tuckerten gemächlich über das
Wasser, und ab und zu zischte ein Motorboot vorbei.
Seine Heckwelle aus weißem, aufgewühltem
Wasser sah gut aus und blieb erhalten, als es schon
lange hinter der nächsten Hügelkuppe verschwunden
war.
„Whow!“ sagte Bärdel. Das schien ihm
amerikanisch angemessen, zumindest in den Grenzen seiner
englischen Sprachkenntnisse.
Smokey lächelte geschmeichelt. „Schön,
daß es dir gefällt“, sagte er. „Das
habe ich gemacht. Zusammen mit den Menschen.“
Während der Inhalt der Aussage allmählich
in Bärdels Hirn sickerte, ging ihm auf, daß
Smokey deutsch sprach.
Ein amerikanischer deutschsprechender Bär? Das
war fast so wahrscheinlich wie eine eierlegende Wollmilchsau.
Wieder erinnerte ich mich an den Vers:…“nur
im Kopf…“.
Was er allerdings augenblicklich im Kopf hatte, waren
hauptsächlich Fragezeichen. Er verdrängte
sie.
„Du hast das gemacht?“ Es gelang ihm, die
Frage im Ton höflichen Erstaunens zu formulieren.
„Wie hast du das geschafft?“
„Na ja.“ Smokey wand sich ein wenig. „Ganz
allein habe ich das nicht gemacht. Die Menschen wollten
es. Sie haben einen Damm gebaut, der den Fluß
aufgestaut hat. Das Ergebnis siehst du hier: diesen
wunderschönen See, der allen zur Erholung dient.
Aber ohne mich hätten sie es nicht geschafft.
Ich habe ihnen nämlich gesagt, wo die Canyonwände
so stabil sind, daß sie den Damm halten werden,
und ich habe sie darüber informiert, wer gegen
das Projekt sein wird.“
Allmählich wurde Bärdel wach im Kopf.
„Was war denn hier vorher? Und wer war gegen das
Projekt?“
„Na ja, vorher war hier eben ein Canyon. Eine Schlucht,
durch die der Fluß durchgerauscht ist. Im Frühjahr
mit viel Wasser, sonst eher mit wenig. Pflanzen und
Tiere haben hier gelebt, die damit fertigwurden, und
sonst niemand. Kurz gesagt: Hier war nutzlose Wüste.“
Bärdel fand es sehr sympathisch, daß hier
keine Wüste mehr war. Statt der trockenen Wüstenluft,
die aus allen Saunen der Welt zu stammen schien, strich
eine angenehm kühle Brise über das Wasser.
Aber Smokey hatte seine Frage nur zur Hälfte beantwortet.
„Und wer war gegen das Projekt?“
„Ein paar spinnerte Naturfreaks. Die wollten nicht,
daß hier die Zivilisation einzieht. Waren wohl
für die Verewigung der Steinzeit und gegen Städte
mit Klimaanlagen.“
Bärdel aus dem kühlen, nassen Dehland erinnerte
sich an seine Ankunft: Lärm und Gestank aus unzähligen
Auspuffrohren. Das Geratter von Klimaanlagen. Ein angenehm
gekühltes Hotelzimmer.
„So etwas wie Phoenix?“
Smokey haute ihm begeistert seine Pranke auf die Schulter.
„Volltreffer! Ohne diesen See gäbe es Phoenix
nicht! Er produziert die Elektrizität für
Hunderttausende von Menschen. Komm, ich zeig’s dir!“
Hinter der nächsten Bergflanke präsentierte
er Bärdel das Wunderwerk. Elegant schwang sich
ein Betondamm von Hang zu Hang. Auf einer Seite blaute
der See. Auf der anderen, viele Meter tiefer, wand
sich ein schmales Rinnsal durch eine steile Schlucht.
Bärdel mußte sich große Mühe geben,
seine nächste Frage ganz harmlos klingen zu lassen.
Sicher, der See war schön, auf den ersten Blick.
Aber was war er mehr als der Garant eines Krebsgeschwürs?
Daran sollte ein Bär mitgearbeitet haben? Und
auch noch stolz darauf sein?
„Dann gäb’s also ohne dich auch Phoenix nicht?
Weil du alles projektiert hast?“
Sie waren langsam auf dem Damm entlanggeschlendert und
jetzt am Ende angekommen. In der Sonne glitzerte ein
Schild: „Prevent bushfires!“ Smokey gab es
offenbar häufiger. Diesmal konnte es sich nicht
um eine geheime Botschaft für Bärdel handeln;
schließlich hatte er Smokey schon getroffen.
In ihm wuchs ein Verdacht.
Bärdel war ein durchaus normaler gemütlicher
Bär, aber wenn er wütend wure, wurde er richtig
cholerisch. Und jetzt war er wütend. Er baute
sich vor Smokey auf und brüllte:“Welche Rolle
spielst du hier eigentlich?“
Smokey wich zurück. Er stand vor seinem Portrait
auf dem Schild und ging rückwärts, die Fäuste
zur Verteidigung erhoben – Bärdel mußte
einen ziemlich bedrohlichen Eindruck machen.
„Tu mir nichts! Ich spiele überhaupt keine
Rolle. Jedenfalls keine aktive. Ich bin das Alibi.
Der Bär, das ist Natur. Ursprüngliche, unverfälschte
Natur. Dahinter verstecken die Menschen alles, was
sie machen. Ich sorge dafür, daß alles so
aussieht, als sei es in Ordnung.“
Während er sprach, wich er immer weiter zurück.
Bärdel folgte ihm in gleichbleibendem Abstand.
Plötzlich wurde Smokey durchsichtig, seine Konturen
verschwammen, er verschwand im Schild.
Zum ersten Mal in seinem Leben spuckte Bärdel einen
anderen Bären an. Er traf auch. Eine weiße,
blasenwerfende Flüssigkeit tropfte langsam vom
Blech. Vom Blech – nicht vom Bären.
Die Anstrengung war sehr groß. Bärdel wurde
übel und schwindelig, er erbrach sich in den See,
und dann wurde er ohnmächtig.
—
Als er allmählich zu sich kam, hörte er nur
zwei dauernd wiederholte Worte: „Dummer Tropf,
dummer Tropf…“
Die Stimme kannte er gut; sie gehörte Tussi. Tussi, eine Froschgöttin, lebt am Gorillasee,
wenn sie gerade nichts Besseres zu tun hat. (vgl. „Grimmis
Buch vom Gorillasee„.)
„Na, wieder wach, Alter?“ begrüßte
sie ihn. „Wird auch höchste Zeit. Hab schließlich
noch was anderes zu tun – am Gorillasee und sonst überall
in der Welt und der Galaxis. War mir aber eine Freude,
dich zu retten. Hätte nicht gedacht, daß
du so blöd bist. Hättest mehr trinken müssen,
viel mehr trinken, und ein bißchen essen hätte
auch nicht geschadet.Typischer Fall von Dehydrierung.
Aber naja – bist eben kein Frosch. War ein Tussimobiltransport,
gerade rechtzeitig. Hier bist du in Bärenleben.
Laß dich gesundpflegen. Man sieht sich. Bis die
Tage!“
Und sie verschwand. Bärdel wurde gesund. Als er
sich genügend erholt hatte, machte er als erstes
einen Ausflug in die nahegelegene Kleinstadt und klaute
dort für Tussi eine Flasche ihres Lieblingsgetränks
– Champagner.
Danach erzählte er Tumu, was er erlebt hatte, und
ein paar Abende später berichtete er der gesamten
Sippe. Als sich die Unruhe nach seinem Report gelegt
hatte, sagte er:
„Ich weiß nicht, was ich auf dieser Reise
gelernt habe. Betrogen werden kann man jedenfalls überall.
Und eines weiß ich bestimmt: Eine Marlboro-Erlebnisreise
will ich nie wieder gewinnen!“